Neschen erfolgreich saniert

Unternehmen an neuen Eigentümer veräußert.

1. Dezember 2016
  • Verkauf schließt 2012 begonnene Sanierung ab
  • Neschen seit 2014 wieder operativ profitabel
  • Sanierungsphase in Insolvenz in eigener Regie

Die Sanierung der Neschen AG, Bückeburg, ist erfolgreich abgeschlossen. Mit dem heute erfolgten Übergang aller wesentlichen Vermögensgegenstände sowie aller operativ tätigen europäischen Tochtergesellschaften der Neschen-Gruppe an einen Käufer hat die auf Unternehmenssanierungen spezialisierte Felbier Mall GmbH den Sanierungsprozess erfolgreich abgeschlossen. Der Verkauf setzt einen Schlusspunkt unter die im Jahr 2012 begonnene Sanierung. Felbier Mall hatte zunächst mit Henrik Felbier die CEO-Position neu besetzt und durch ein Team eigener Berater unterstützt. Nachdem das Unternehmen bereits 2014 wieder operativ profitabel war, sich aber keine Lösung mit einem Hedgefonds über die Restrukturierung der Fremdkapitalseite erzielen ließ, stellte Felbier Mall in der dann unausweichlichen Insolvenz ab April 2015 mit Henrik Felbier auch die Eigenverwaltung. Er führte das Unternehmen bis zum Verkauf.

Unternehmen 2012 vor dem Aus

Die Neschen AG wurde im Jahr 2000 durch die Eigentümerfamilie an die Börse gebracht. In die Krise geriet das Unternehmen, nachdem es kurz darauf einen bereits angeschlagenen, großen Wettbewerber in den USA übernahm. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete die Neschen AG EUR 160 Mio. Umsatz mit über 500 Mitarbeitern weltweit. Weitere strategische Fehlentscheidungen in den darauffolgenden Jahren und die sich daraus ergebenden operativen Verluste führten schließlich zu einer hohen Verschuldung. Zusammen mit den beständig sinkenden Umsätzen und Margen stand das Unternehmen im Jahr 2012 schließlich vor dem Aus.

Neschen seit 2014 wieder operativ profitabel

Aufgabe von Felbier Mall war es zunächst, die für die Restrukturierung erforderliche Liquidität zu generieren. Durch eine Vielzahl von Sofortmaßnahmen gelang es, sämtliche Restrukturierungskosten aus dem Unternehmen heraus zu decken. Nach der Schließung und dem Verkauf unrentabler Werke, von Unternehmensteilen und Produktbereichen hat Neschen durch grundlegende Reorganisation des gesamten Konzerns das Umsatzniveau stabilisiert. Zu diesen Maßnahmen gehörte unter anderen die Aufspaltung des Konzerns in eigenständige Produktions- und Handelsgesellschaften und die Entwicklung einer großen Anzahl neuer Produkte. Das Ergebnis dieser rund zweijährigen Sanierung war ein nachhaltig positives operatives Ergebnis ab 2014, das auch die Restrukturierungskosten abdeckte. Erst die erfolgreiche operative Sanierung hatte das Unternehmen nach gescheiterten Verhandlungen über die finanzwirtschaftliche Restrukturierung in die Lage versetzt, eine Passivseitenrestrukturierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung vorzunehmen. Diese Verfahrensart ermöglicht eine Sanierung in eigener Regie.

Sämtliche Gerichtsverfahren beigelegt und Unternehmen an strategischen Investor veräußert

Als Eigenverwalter bestellte das Gericht Henrik Felbier von Felbier Mall, als Sachwalter den Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Arndt Geiwitz von Schneider Geiwitz & Partner, Neu-Ulm. Geiwitz prüfte regelmäßig die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und überwachte die Geschäftsführung. Trotz komplizierter Kredit- und Sicherheitensituation gelang es, nach 20 Monaten sämtliche Gerichtsverfahren beizulegen und den Geschäftsbetrieb an den strategischen Investor Blue Cap AG, München, zu veräußern.

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